Die Kirche im Mittelalter
War die Kirche in der Antike noch recht facettenreich, so änderte sich dies im Laufe der Jahrhundert deutlich. Bereits im 4. Jhdt. begannen sich die Christen in östliche und westliche Strömungen zu entwickeln. Im Abendland bildete sich eine Gesellschaftsordnung heraus, die starke christliche Wurzeln zeigte. Dieses Bild blieb bis zum Mittelalter als solches erhalten.
Wissenschaft und Wertvorstellungen wurden von der Kirche beherrscht
Durch den Untergang des Römischen Reiches änderten sich alle gesellschaftspolitisch bedeutenden Ausrichtungen und wurden vom Kirchlichen eingenommen. Auch die Wissenschaft blieb keine unabhängige Institution mehr und ging fortan Hand in Hand mit der Kirche im Mittelalter. Damit ordnete sie sich den kirchlichen Zielsetzungen unter, die das gesamte Bildungswesen unter ihre Herrschaft nahm. Klöster entstanden und das Kirchliche bestimmte das Gesellschaftliche. Obwohl es Universitäten gab, nahm der Einfluss des Kirchlichen weiter zu und führte entlang der Zielsetzung der Missionierung der gesamten Gesellschaft.
Ideale und Wertvorstellungen wurden vorwiegend vom Kirchlichen bestimmt. Die logische Folge davon war der Ausbau des Klerus. Das Volk hatte immer wenig zu sagen, die Kirche im Mittelalter expandierte zur Macht und die Stiftungen und Geldgeschenke taten ihr übriges, so dass Kirche und Gesellschaft kaum mehr voneinander zu trennen waren. Auch Recht und Ordnung ging in die Hände der Kirche im Mittelalter über.
Die Kirche entfernt sich vom Volke
Lebensmaximen und Glaubensforderungen passten immer weniger zusammen. Die Kirche im Mittelalter entfernte sich zusehends von den Menschen. Eine neue Form der Frömmigkeit entstand ab dem 11. Jahrhundert durch Wallfahrten und Reliquienkult. Auch Laiengläubige konnten ab dieser Zeit beweisen, wie fromm sie waren und nahmen die Position neben anerkannten Heiligen ein. Sie wurden zu Vorbildern, die allerdings nicht immer nur rein und fromm waren, sondern auch manchen Geldgewinn damit verzeichnen konnten.
Standard waren Taufe und die Durchdringung des normalen Alltags mit Glaube und als Kehrseite der Medaille auch mit sehr viel Aberglaube. Priester und Mönche hatten zu beten, so forderte die Kirche im Mittelalter, und das Volk sollte dafür bezahlen. Frömmigkeit wurde zu magischen Handlungen degradiert und in der Kirche im Mittelalter fand teilweise mehr Handel als Glaube statt. Die Ursprünglichkeit einer individuellen Frömmigkeit und Glaubenshaltung zu Gott ging verloren. In dieser Zeit, dem 12. Jhdt. entstanden die ersten caritativen Ausübungen der Kirche.